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Die Linzer Ursulinenkirche ist nicht - wie sogar viele Linzer meinen - der heiligen Ursula geweiht, sondern dem Erzengel Michael.

Beinahe 300 Jahre wirkte die Schwesterngemeinschaft der Ursulinen in Linz. Es gelang dem Orden zunächst 1680 eine kleine Kirche, dann in mehreren Bauetappen das Klostergebäude und schließlich von 1736 bis 1757 die heutige Kirche zu errichten. Die Einweihung erfolgte 1757.  Der endgültige Abschluss des Bauwerkes erfolgte jedoch erst 1770 bis 1772 durch die Vollendung der groß angelegten Fassade mit den beiden Türmen.

Die Kirche ist eine Planung des Linzer Baumeisters Johann HASLINGER (1701-1741), der auch die Stiftskirche Wilhering in Anlehnung an Entwürfe anderer bekannter Baumeister errichtet hat. Sämtliche Altäre wurden vom Baumeister, Maler und Bildhauer Johann Matthias KRINNER (1700 - 1784) entworfen, der auch die Barockisierung der ehemals gotischen Minoritenkirche (Landhauskirche) durchgeführt und die Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg bei Linz erbaut hat.

Alle Holzfiguren wie auch das übrige Schnitzwerk stammen von dem in Linz ansässigen Franz Joseph MÄHL (auch Mahl) und seiner Werkstatt, wahrscheinlich auch die unteren Sandsteinfiguren der Fassade (Antonius und Florian). Die oberen monumentalen Plastiken sind hingegen Werke von lgnaz HIEBL. Die Altarblätter der Kirche schufen die im Land viel beschäftigten Künstler Vater und Sohn Altomonte: Mortino ALTOMONTE (1657-1745) den Hochaltar, Bartolomeo ALTOMONTE (1694-1783) die übrigen Altarbilder. Einzige Ausnahme: Das viel ältere Augustinusbild von Antonio BELUZZI (1654 -1726), einem bedeutenden Meister der venezianischen Schule. Die Stuckaturen stammen möglicherweise von dem in den Stiften St. Florian und Wilhering tätigen Franz Joseph lgnaz HOLZINGER (1691-1775).

Von den vielen anderen Künstlern und Kunsthandwerkern verdient noch Ludwig GÖTTINGER, der Verfertiger der kunstvollen Schmiedeeisenarbeiten, eine eigene Erwähnung.

Die Ursulinen ließen 1968 ihre Niederlassung auf, verkauften das Klostergebäude an das Land Oberösterreich und schenkten die Kirche 1973 der Diözese Linz. Von dieser in den Jahren 1983 bis 1985 innen und im Jahr 1996 außen renoviert, bekam die Kirche eine neue Widmung als Kunst-, Konzert- und Akademikerkirche.

Um ihre künstlerische Aufgabe erfüllen zu können, verfügt die Ursulinenkirche über zwei große Orgeln und ein Positiv. Die historische Hauptorgel auf der Westempore errichtete der Orgelbauer Franz Salesius EHRLICH aus Braunau im Jahr 1876. (Restauriert 2006), das zweimanualige Werk mit 18 Registern ist mechanisch (mit Schleifladen) dem klassischen Orgelbau und klanglich (mit streichenden Registern und Terzen in den Mixturen) der Romantik verpflichtet. Im Altarraum steht die zeitgenössische Chororgel von 1986 des Orgelbauers Georg WESTENFELDER aus Luxemburg. Sie hat 9 Register auf einem Manual und angehängtem Pedal, zeigt ein barockes Klangbild und enthält als Besonderheit ein spanisches Regal. Das Cembalo in barockitalienischer Bauweise von Martin PÜHRINGER aus dem Jahr 1991 passt sich in der Marmorierung der Farbe des Hochaltares an. Der Konzertflügel ist von der japanischen Firma Kawai.


 

photo credits IN MEMORIAM Peter Paul Kaspar: Diözese Linz • © Stiftergymnasium: Alfred Grabner • © Ensemble Cross Nova © Martin Rummel: Kulturverein • © Dozentenkonzert:  • © Austrian Baroque Company:  • © Ensemble A TRE: • © Preisträgerkonzert: www.bruckneruni.at

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